Vom 1. bis 10. Juli 2022 fand im Museum für Geschichte in Graz die beeindruckende Ausstellung „Todesmarsch“ statt. Die Ausstellung war der Auftakt zur „Gedenkwoche für Srebrenica | Graz 2022“ und widmete sich den Opfern des Genozids von Srebrenica.
Ein starkes Zeichen des Erinnerns – Eröffnung der Ausstellung
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Todesmarsch“ lockte zahlreiche Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und Kultur in den Innenhof des Museums für Geschichte. Besonders erfreulich war das große Interesse vieler junger Grazer:innen, die die Eröffnung besuchten und ein klares Zeichen für Gedenken und Aufklärung setzten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung standen 22 eindrucksvolle Fotografien des bosnischen Fotografen Ahmet Bajrić „Blicko“. Die Bilder dokumentierten auf bewegende Weise die Flucht der Bosniak:innen vor der Massenermordung aus Srebrenica, die Entdeckung und Ausgrabung der Massengräber sowie die jährlichen Bestattungen der Opfer in Potočari.
Ein emotionales Rahmenprogramm – Musik und Lesung
Die Eröffnung wurde von einem einfühlsamen Rahmenprogramm begleitet, das viele Besucher:innen tief bewegte. Die Violinistin Dženeta Džambo, Studentin an der Kunstuniversität Graz, spielte Ausschnitte aus dem Werk „Srebrenički inferno“. Jugendliche des Islamischen Kulturzentrums Graz – Emin, Merisa, Ilma und Elma – präsentierten bewegende Textstellen aus dem Buch „Ja, Haški svjedok“ von Nedžad Avdić, der als 17-Jähriger den Völkermord überlebte und von seiner dramatischen Flucht berichtete.
Zur Erinnerung wurden an alle Gäste die symbolträchtigen Srebrenica-Blumen verteilt, die für das Gedenken an die Opfer des Genozids stehen.
Ausstellung mit starker Resonanz
Insgesamt besuchten rund 110 Gäste die Eröffnung der Ausstellung. Zwischen dem 1. und 10. Juli konnten Interessierte die Ausstellung bei freiem Eintritt besichtigen. Zudem wurden zahlreiche Gruppenführungen für verschiedene Organisationen wie Caritas, den Migrant:innenbeirat und Schulklassen angeboten. Das Angebot wurde von Einzelpersonen und Gruppen sehr gut angenommen. Besonders bemerkenswert war, dass viele Besucher:innen erstmals mit dem Ausmaß des Völkermordes von Srebrenica konfrontiert wurden und die Ausstellung neue Denkanstöße bot.
Insgesamt besuchten etwa 100 Personen die Ausstellung im Museum für Geschichte und setzten damit ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen und für eine lebendige Erinnerungskultur in Graz.
Die Ausstellung „Todesmarsch“ war nicht nur ein gelungener Auftakt zur Gedenkwoche für Srebrenica, sondern zeigte auch, wie wichtig und notwendig die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist. Durch bewegende Fotografien, ein tiefgehendes Rahmenprogramm und den Austausch mit Besucher:innen leistete die Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung und Aufklärung über die Ereignisse von Srebrenica.